Coraline

Der mysteriöse Comic-Film Coraline (2009) beruht auf dem gleichnamigen Roman von Neil Gaiman. Das Drehbuch zu dem Gruselfilm stammt von Henry Selick, der auch Regie führte.

Ein abenteuerlustiges 11-jähriges Mädchen (Coraline) entdeckt eine andere Welt, die eine seltsam idealisierte Version ihres frustrierenden zu Hauses ist, und finstere Geheimnisse birgt.

Handlung / Inhaltsangabe

Die elfjährige Coraline Jones zieht mit ihren Eltern in eine abgelegene, heruntergekommene Villa auf dem Land.
Dort trifft sie auf den geschwätzigen Nachbarsjungen Wyborne Lovat, genannt „Wybie“, der immer von einem schwarzen Kater begleitet wird. Seiner Großmutter gehört die Villa. Diese hat ihrem Enkel strengstens verboten, das Mietshaus zu betreten, da ihre Schwester im Kindesalter spurlos in dem Haus verschwand.

Zu den exzentrischen Nachbarn von Coraline gehören auch: der riesige Akrobat Mr. Bobinsky (ein russischer Emigrant) lebt im Dachgeschoss und gibt vor, heimlich einen Springmäusezirkus zu trainieren. Das Kellergeschoss bewohnen die 2 ehemalige britische Varieté-Künstlerinnen Miss Spink und Miss Forcible, die drei Scottish Terrier halten.

Die viel beschäftigten Eltern schenken der phantasievollen Tochter kaum Beachtung und sind auch zu Hause ständig mit der bevorstehenden Veröffentlichung eines Gartenkatalogs beschäftigt (was Coraline absurd & ironisch findet, da ihre Eltern den Umgang mit Erde nicht ausstehen können).

Von Wybie bekommt Caroline eine, ihr erstaunlich ähnlich sehenden, Puppe aus Stoff geschenkt (mit Knopf-Augen) die Wybie bei seiner Großmutter unter deren Sofa gefunden hat.

Eines Nachts wird Coraline von einer knopfäugigen Springmaus geweckt. Sie folgt dieser durch eine Tür in der Wand, hinter der sich nun ein Tunnel in eine andere Welt befindet. Dort trifft sie auf eine Parallelwelt: ihre „andere“ Mutter kümmert sich um ein köstliches Abendessen, der „andere“ Vater übt an einem mechanischen Klavier und gestaltet den Garten nach dem Antlitz seiner Tochter. Der aufdringliche und hyperaktive „andere“ Wybie hat die Sprache verloren und kann das Mädchen nicht mehr unterbrechen. Das Essen der „anderen“ Welt ist köstlich und wird mit viel Flair serviert. Coraline kann ihre Aufregung kaum unterdrücken, als sie feststellt, dass sie mit ihre „anderen“ Eltern mehr Spaß haben als mit ihren echten. Die „andere“ Mutter bringt Coraline mit in ihr „anderes“ Zimmer, das mit farbigen Luftschlangen und Spielzeug übersät ist, einschließlich eines Bildes auf ihrem Nachttisch mit ihren beiden besten Freunden aus Michigan. Coraline schläft schnell ein. Sie wacht am nächsten Morgen auf und findet sich wieder in ihrem alten Zimmer wieder.

Die Doppelgänger haben allerdings einen „Schönheitsfehler“: im Vergleich zu ihren Ebenbildern in der realen Welt: sie haben aufgenähte Knöpfe anstelle von Augen.
Der schwarze Kater kann zwischen den beiden Welten wandeln. Er kann jetzt auch sprechen und warnt Coraline vor ihrer „anderen“ Mutter.

Nachdem das kleine Mädchen ein paar Mal die Parallelwelt besucht hat, beginnt der Horror: die „andere“ Mutter lädt sie ein, für immer in ihrer Welt zu bleiben. Allerdings unter der Bedingung, dass sie sich knöpfe auf die Augen nähen lässt. Coraline beginnt zu erkennen, dass dieses alternative Universum ein Trick ist, und die Stoffpuppe die „Schwächen“ in der realen Welt ausspioniert hat.
Sie muss ihre Eltern und sich selbst vor der „anderen“ Mutter (die sich als Beldam entpuppt) retten und sich dabei auf ihren Einfallsreichtum, ihre Entschlossenheit sowie ihren Mut verlassen - und natürlich auf die Hilfe einer frechen sprechenden Katze.

Kritik / Review

Kurz & Schmerzlos

Die Kritiken in der Presse waren durchweg positiv. Die Verfilmung eines Buches kann sich nahezu perfekt an die Vorlage halten, oder subtil abweichen, wie in dem exquisiten, bezaubernden und gelegentlich enervierend hier vorgestellten Film. Die klassische Animationstechnik wurde durch den Einsatz von Computersimulationen (u.a. Stop-Motion-Verfahren) noch verbessert.

Genau wie das Buch liefert der Film viel Raum für unausgesprochene Träume & Ängste und ist daher für (jüngere) Kinder nicht geeignet. Trotzt FSK 6 sollten die Zuschauer mindesten die Pubertät weitgehend durchlaufen haben.

Der Drehbuchautor und Regisseur Henry Selick ist aus Werken wie „Nightmare Before Christmas“ (1993; Geschichte von Tim Burton) und „James und der Riesenpfirsich“ (1996; Geschichte von Roald Dahl) bekannt.

Bewertung

Der Film erschien 2011 auf DVD & Blu-ray, und erhält bei Amazon gute Kritiken (Durchschnittswert 3,8 (von maximal 5 Sternen; bei etwa 500 Bewertungen); Stand März 2019). Wobei auffällig ist, dass viele der 1 Sterne Bewertungen auf der Kritik der Einstufung als Kinderfilm beruhen (die wir vollumfänglich teilen). Das Rating bei IMDB beträgt 7,7/10 Punkten (180.000 Bewertungen).
Der Film wurde ab 2013 im Fernsehen von ZDF, ARTE und 3sat ausgestrahlt (meistens zur Weihnachtszeit).

Der offizielle Trailer

Coraline zieht in ein neues Zuhause, wo sie sich gelangweilt und allein fühlt. Sie findet einen zugemauerten Gang in der Wand, der sich aber in der Nacht öffnet. Sie entdeckt eine Welt, die eine alternative Version ihres Lebens zu sein scheint, mit nur einem kleinen Unterschied - alles ist besser. Und jeder hat Knöpfe anstatt Augen. Coralines „andere Mutter“ lädt sie ein, für immer zu bleiben, wenn sie sich auch Knöpfe annähen lässt, und Coraline beginnt zu erkennen, dass dieses alternative Universum ein Trick ist, sie hereinzulocken, damit ihre „andere“ Mutter im Wesentlichen "ihre Seele auffressen" kann.

Es ist ein außergewöhnlicher Film und man muss die Künstler, die ihn produziert haben, wirklich bewundern. Allerdings ist dies KEIN Film für jüngere Zuschauer da er im Grunde genommen wie ein Alptraum ist – sehr düster und beängstigend.
Schon in den ersten Minuten begeistern die erstaunlichen Stop-Motion Szenen. Entgegen der weit verbreiteten Meinung sind diese nicht durch Computer generiert, sondern verblüffender Weise wurde der Film mit Modellen & Figuren mit austauschbaren Merkmalen gedreht. Er ist technisch viele Generationen von den alten Rankin-Bass-Animationen und auch von "The Nightmare Before Christmas" entfernt. Die Kunstfertigkeit ist umwerfend und viele kleine Details geben dem Film einen fast schon „magischen“ Schliff.

Synchronisation

Die jeweiligen Sprecher der Comic Figuren

Rolle Englischer Sprecher Deutscher Sprecher
Coraline Jones Dakota Fanning Luisa Wietzorek
Mutter / andere Mutter Teri Hatcher Bettina Weiß
Miss April Spink Jennifer Saunders Isabella Grothe
Miss Miriam Forcible Dawn French Katja Nottke
Katze Keith David Reiner Schöne
Vater / anderer Vater John Hodgman Patrick Winczewski
Wyborne Lovat Robert Bailey Jr. Hannes Maurer
Sergei A. Bobinsky Ian McShane Klaus-Dieter Klebsch
Miss Lovat Carolyn Crawford Luise Lunow
Coraline — Film